Was passiert denn so ungefähr in einem Schwarzen Loch?

Das ist eine ziemlich gewagte und sehr mathematische Frage. Eine der Hauptaussagen dieses Essays liegt jedoch darin, dass man versuchen kann, empirisch nachzuweisen, was in der Nähe von Schwarzen Löchern passiert. Aber zu entdecken, was nun in Schwarzen Löchern passiert, ist eine ziemliche Kopfarbeit und erfordert viel Umgang mit den mathematischen Modellen für Schwarze Löcher. Empirisch nachweisen kann man das dann aber nicht. Denn aus einem Schwarzen Loch heraus kann uns ja keine Information erreichen. Sie würde durch die starke Gravitation zurückgehalten werden.
Schwarze Löcher sind also Objekte, in denen wegen der extrem hohen bis unendlichen Dichte andere Kräfte und Naturgesetze gelten als die uns vertrauten. Die Masse von schwarzen Löchern ist auf eine so hohe Dichte konzentriert, dass das gesamte Schwarze Loch ein astronomisches Objekt ist, welches kleiner als sein eigener Gravitationsradius, auch genannt Schwarzschildradius, ist. Wenn der Radius der Sonne beispielsweise kleiner als drei Kilometer wäre, dann hätte auch die Sonne eine genügend große Dichte für eine Klassifizierung als Schwarzes Loch. Und dann würden da wirklich sehr merkwürdige und die Fantasie anregende Dinge passieren, außer der zunächst naheliegenden Konsequenz der Unsichtbarkeit dieses Schwarzen Lochs.
Die mathematischen Modelle für Schwarze Löcher weisen eine Singularität auf, d.h. in ihnen geht die Dichte an einem Punkt gegen unendlich. Im Zentrum der Schwarzen Löcher liegt diese Singularität, an der übrigens auch die Krümmung der Raumzeit und die Temperatur unendlich groß werden.Diese Konzentration von Zeit, Raum und Materie auf kleinstem Raum ähnelt übrigens etwas den Bedingungen, die im Urknall herrschten. Allerdings kommt es in der Analysis-Mathematik oft vor, dass bestimmte Größen gegen unendlich gehen. Das alleine ist an und für sich nichts Besonderes. Selten haben Singularitäten jedoch die menschliche Fantasie und das menschliche Denkvermögen so stark beflügelt, wie die Singularität der "Schwarzen Löcher".